Unsere Pädagogik

Entwicklungsorientierter Lehrplan

Ein entscheidendes Prinzip des Waldorflehrplans und somit auch des unsrigen liegt in der Abstimmung der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen auf die Prozesse kindlichen Lernens und die Stufen menschlicher Entfaltung in Kindheit und Jugend. Der Unterricht ist von Schulbeginn an auf das Ziel innerer menschlicher Freiheit hinorientiert.

Bildhafter Unterricht

In den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft der Schüler erst heranreift, ist “bildhafter” Unterricht ein wesentliche Unterrichtsprinzip. Die Tatsachen werden so behandelt, dass die Schüler zusammen mit dem Anschaulichen auch das Gesetzmäßige und Wesenhafte der Dinge im Sinne echter Bilder verstehen und erleben lernen.

Künstlerisch-handwerklicher Unterricht

Ein vielfältiger handwerklicher Unterricht schult die Sinne, fördert die differenzierte Ausbildung des Willens und die lebenspraktische Orientierung des Schülers.

Kein Sitzenbleiben

Alle Schüler und Schülerinnen durchlaufen ohne Sitzenbleiben die Schuljahre. Der Lehrplan ist auf die in den Kindern liegenden seelischen und geistigen Veranlagungen und Begabungen ausgerichtet.

Wissenschaftlicher Unterricht

Dem Streben nach eigener Lebensgestaltung und Urteilsbildung vom 14. Lebensjahr an entspricht der wissenschaftliche Charakter bestimmter Unterrichtsfächer vom 9. und 10. Schuljahr. Wie die Waldorfschulen sehen wir hier die pädagogische Aufgabe nicht darin, eine voruniversitäre Ausbildung zu betreiben, sondern den Unterricht inhaltlich so zu vertiefen, dass er sich mit den Lebensfragen des jungen Menschen verbinden kann und Antworten gibt.

Epochenunterricht/Projektunterricht

Der Epochen- und Projektunterricht ist so organisiert, dass über 2 bis 4 Wochen in der ersten und letzten Unterrichtseinheit an jedem Tag der Schulwoche jeweils ein Schulfach in Form von Doppelstunden unterrichtet wird. Das ermöglicht dem Lernenden eine viel tiefere Verbindung mit den Lerninhalten als der einstündige Fachunterricht.

Zeugnisse und Abschlüsse

Bis einschließlich Klasse 6 konnten wir die Zensuren wie an Waldorfschulen abschaffen. Im Zuge der Umwandlung in eine anerkannte Gemeinschaftsschule wird dies auch für die höheren Klassen gelten. Dabür bestehen Zeugnisse aus möglichst detaillierten Charakterisierungen, die die Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begabungslage, das Bemühen in den einzelnen Fächern durchsichtig machen. Ergänzt werden diese Zeugnisse durch regelmäßig stattfindende Gespräche mit den Eltern. Die Schüler schließen die Schule mit dem Hauptschulabschluss oder der Mittleren Reife, gemäß den geltenden Regeln, ab.

Selbstverwaltung

Als Freie Schulen haben wir die hierarchisch organisierte Außenlenkung der staatlichen Schulen durch eine freiheitliche Verfassung ersetzt. Die Selbstverwaltung erfolgt durch Eltern und Lehrer gemeinsam und stellt ein sehr zukunftsorientiertes soziales Erfahrungsfeld dar. Die pädagogische Leitung wird von der wöchentlichen Lehrerkonferenz wahrgenommen, an der alle Lehrer gleichberechtigt mitwirken. Das Bemühen um das Verständnis des Menschen, seiner Lebensgesetze und um Fortentwicklung der Pädagogik auf der Basis der anthroposophischen Geisteswissenschaft bilden die gemeinsame Grundlage.

Finanzierung

Ungeachtet der weltweiten fachlichen Anerkennung der Waldorfschulen und der verfassungsrechtlichen Gleichstellung der Schulen in freier Trägerschaft mit den staatlichen Schulen bedarf es dauernder Bemühungen auf politischem und administrativem Felde, dass diesem Umstand bei der Schulaufsicht und Finanzierung der Schulen entsprochen wird. Die Freien Schulen in Deutschland erhalten staatliche Zuschüsse, die aber die Betriebskosten nur zu einem Teil decken.